Angesichts der neuen Situation beim Schweizer Franken soll die Kongress- und Event-Branche (MICE) selbstbewusst auftreten. Jörg Arnold, der Präsident der Zürcher Hoteliers, führte am Mittwoch im Kongresshaus in Zürich der versammelten MICE-Branche vor Augen, dass sie stolz sein solle „was wir in den letzten Jahren erreicht haben, nicht nachlassen, selbstkritisch sein – doch selbstbewusst auftreten und uns nicht unter Wert verkaufen.“ An einem Medienroundtable und in einem Referat wiesen Sponsoring-Fachleute die Branche darauf hin, wie wichtig Emotionen und Erlebniswelten für erfolgreiche Partnerschaften sind.
Die ausverkaufte KonferenzArena 2015 stand neben den Präsentationen der Leistungsträger und der Kongress-Hotellerie ganz im Zeichen von Sponsoring im MICE-Bereich und der Früherkennung von Burn-Out Symptomen. Der als Überraschungsgast geladene Jörg Arnold, Präsident der Zürcher Hotels (ZHV) und deren Delegierter bei hotelleriesuisse, nahm in seiner Einschätzung der Währungskrise die ganze Branche in Schutz. Bereits nach der Finanzkrise von 2008 sei klar gewesen, dass die Schweizer Hotellerie für die Euro-Gäste sehr teuer geworden ist. „Wir hatten aber Zeit uns neu auszurichten, mehr Unabhängigkeit vom Euromarkt, mehr in den Binnenmarkt und die eurounabhängigen Märkte“. Neben Sofortmassnahmen auf den Märkten riet Arnold, Ruhe zu bewahren und nicht sofort die Preise zu senken. Damit würde mittelfristig der eigene Markt zerstört und zwar in der ganzen Breite, warnte Arnold.
An einem Medienroundtable zeigte der Sponsoring-Spezialist Hans-Willi Brockes mit seinen Kollegen Martin Blaser vom FC Basel und Manuel Huber von GC, wie sich erfolgreiches Sponsoring für die gesamte Veranstaltungsbranche gewandelt hat. Als wirksames Kommunikationsinstrument kaufe der Sponsor primär Emotionen ein und erhalte im Gegenzug werbliche Werte, Rechte für die Vermarktung von Produkten und über die Hospitality auch ein Vertriebsinstrument. Es gehe dabei längst nicht mehr lediglich um eine Logopräsenz, sondern um die gezielte und professionelle Präsenz und Wertsteigerung über eine starke Emotionalisierung.
Über 1000 Fachbesucher
Über 1000 interessierte Fachbesucher haben die KonferenzArena 2015, die Fachmesse für Meetings, Incentives, Conventions and Events (MICE) besucht. In einem eindrücklichen Referat zum Thema Worklife Balance schilderte der Autor und Verleger Thomas Knapp seine eigenen Erfahrungen „in den Krallen des Raubvogels Burn out“. Er machte aber auch auf Warnungen und Symptome aufmerksam, die auf einen solchen Zusammenbruch hinweisen und aufgrund deren frühzeitig Gegenmassnahmen ergriffen werden können. Das Konferenzprogramm umfasste in der Hauptarena auch den erfolgreichen Betriebswirtschafter Hermann Scherer zum Thema „Jenseits vom Mittelmass“ und Thomas Schärer, CEO der Dr. W. A. Günther Media Rent AG, zu Neuheiten in der Veranstaltungstechnik. In speziellen Workshops gab der Verkaufsprofi Daniel Enz Tipps wie man sich richtig verkauft und die Menschenkenntnis-Expertin und Autorin Tatjana Strobel riet, mehr Gelassenheit und Stressresistenz aufzubauen.
Die einzige schweizerische MICE-Fachmesse fand zum dritten Mal im Kongresshaus in Zürich statt. Die KonferenzArena versteht sich als einzigartige, neue, professionelle und attraktive Plattform für den MICE-Markt mit neuesten Erkenntnissen in diesem touristischen Segment. Für die Besucher ist der Zutritt zur KonferenzAreana kostenlos und sie kommen auch in den Genuss hochstehender Fachreferate und Diskussionen. Co-Veranstalter Angelo Heuberger kündigte im Medienrountable überdies an, dass künftig auch ein „exotisches Gastland“ eingeladen werde, allerdings keine Nachbarländer.
Das innovative und interaktive Messekonzept zeigt die gesamte Vielfalt des Konferenz-, Event-, Referenten- und Seminarbusiness auf, das mit einem Umsatz von über 2 Milliarden Franken im Schweizer Tourismus eine entscheidende Rolle spielt. Erstmals wurde auf der grossen Arena-Bühne, moderiert von Claudia Lässer, der Swiss MICE-Award 2015 in vier Kategorien vergeben.