Die Hotellerie hat in Sachen Digitalisierung noch viel Aufholarbeit zu leisten. Am Hotel Sales & Pricing Day (HSPD) waren sich sowohl Anbieter wie auch Hoteliers und Tourismusfachleute als Anwender dabei einig. An der als Learningday organisierten Fachtagung dominierten am Dienstag im Park Hyatt in Zürich die Themen E-Marketing, Online-Distribution, Kommunikation und Sales. In Workshops profitierten die Besucher von Live-Demonstrationen von führenden Anbietern im Digital- und Onlinebereich.

Um sich bei den rasanten Entwicklungen bei der Online-Distribution zurecht zu finden, müssen sich Hoteliers und Tourismusfachleute laufend neu orientieren. Der Hotel Sales & Pricing Day 2017 – eine Nachfolge-Tagung des erfolgreichen Distribution Day – half dabei, eine eigene Standortbestimmung zu machen und Erfahrungen von führenden Anbietern und Dienstleistern vor Ort zu erleben und zu diskutieren. In Präsentationen und Paneldiskussionen wurde deutlich, dass einerseits grosse digitalisierte Dienstleister und OTA die Vertriebskanäle dominieren, die Hoteliers aber mit Eigeninitiative, Imageförderung und individualisierten Tools durchaus diese Spitze brechen und die potentiellen Gäste auf eigene Buchungsschienen führen können.

Gastgeber und Technologie-Experte.

Die Branche sei aber operativ immer noch durchsetzt von Ineffizienzen und abhängig von alten Technologien und gleichzeitig überflutet von Millionen von Tools und Applikationen, hiess es an der Tagung. „Deshalb soll der Hotelier am HSPD neue Lösungen und Trends erfahren und diese dann direkt in den Betrieben umsetzen, um neue Gäste und Kunden zu gewinnen,“ erklärt Organisator Oliver Stoldt. So sollen sich auch familiengeführte Einzelbetriebe gegenüber hochprofessionell organisiert agierenden Hotelkonzernen erfolgreich behaupten und online vermarkten können. Neben der Online-Distribution standen unter anderem erfolgreiches Storytelling, Marken- und Positionierungsstrategien, Applikationen, Social Media, Crossmedialer Content, sowie Digitalisierung und Innovation im Tourismus im Fokus.

Eine Gesprächsrunde von zum Thema MICE kam zum Schluss, dass die Hotellerie bei der Digitalisierung noch sehr viel Aufholarbeit zu leisten, aber auch die Chance hat diesen Business-Bereich mit entsprechenden Initiativen selbst in der Hand zu behalten. Dabei wurde vor allem auch kritisiert, dass die Bereiche MICE und Digitalisierung in der Hotelfachausbildung kaum existierten und entsprechend wenig Know-how vorhanden sei. Die Hotelfachschulen müssten sich im Kern neu erfinden und es gebe zu wenig Fachleute für den Unterricht in diesen Bereichen. Der erfolgreiche Hotelier der Zukunft sei aber nicht nur Gastgeber, sondern auch Technologie-Experte. Dieser Tenor setzte sich auch an einem Medienroundtable am Vormittag durch.

Storytelling und Emotionen

Über Social Media und Storytelling müssen Emotionen geweckt werden, um potentielle Gäste zu inspirieren, rieten Tourismusfachleute den Hoteliers. Dabei konnten sich Saas Fee und Interlaken zum Thema Digitalisierung und Innovation im Tourismus als Best Cases positionieren. Als erfolgreiches Beispiel einer innovativen internationalen Plattform wurde Secret Escapes vorgestellt, die 42 Mio. Mitgliedern pro Jahr mit 620 Mio. Emails attraktive Angebote im Luxusbereich vermittelt. Einen emotional starken Abschluss machte der Visionär und Storyteller Ali Mahlodji, der mit seiner international hoch beachteten Internetplattform whatchado als Handbuch für Lebensgeschichten von Erfolg zu Erfolg eilt und Berufe mit Berufungen zusammenführt.

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